Backsteinfassaden in der Eppinger Straße

Viele Gebäude in Böckingen weisen auf die Vergangenheit als Arbeiter- und Eisenbahnergemeinde hin. Dazu zählen vor allem auch die in Alt-Böckingen zahlreich vorhandenen Häuser mit Backsteinfassaden. Sie sind in der Optik typisch für Böckingen, in der Mehrheit jedoch nicht als Denkmale ausgewiesen.

Gerade diese Gebäude prägen jedoch das Ortsbild und verleihen Alt-Böckingen einen besonderen Charme, der vor allem auch auswärtigen Besuchern immer wieder positiv auffällt. In den vergangenen Jahren haben diese Backsteingebäude jedoch immer wieder darunter leiden müssen, dass ihre Fassaden unsachgemäß behandelt wurden und damit an Schönheit verloren haben. So wurden beispielsweise Gebäudefronten mit grellen Farben übertüncht oder mit hässlichen Werbeanlagen zugeklebt.

Ein möglicher Ansatz, um weitere derartige Entwicklungen zu verhindern, ist der Erlass einer Erhaltungssatzung nach dem Baugesetzbuch. Eine derartige Satzung kann vom Gemeinderat zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart eines Gebiets auf Grund seiner städtebaulichen Gestalt beschlossen werden. Im Geltungsbereich einer Erhaltungssatzung bedürfen der Abbruch ("Rückbau"), die Änderung oder die Nutzungsänderung einer (zusätzlichen) Genehmigung durch die Gemeinde. Dabei wird am Maßstab der Erhaltungsziele der jeweiligen Satzung geprüft, ob die Maßnahme zulässig ist.

SPD-Gemeinderat Harald Pfeifer begründete das Ansinnen der SPD Böckingen so: „Eine entsprechende Erhaltungssatzung wäre Neuland im Stadtgebiet von Heilbronn. Wir sehen aber gerade Alt-Böckingen als prädestiniert dafür, eine solche Satzung zu erlassen, um das historisch gewachsene Ortsbild langfristig zu erhalten. Uns als SPD-Ortsverein Böckingen ist es wichtig, dass dieses identitätsstiftende Erscheinungsbild auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt. Daher haben wir in einer Anfrage an die Stadtverwaltung um Stellungnahme gebeten, ob dort die Bereitschaft vorhanden ist, eine Erhaltungssatzung für Böckingen zu erlassen“.