Nun hat sich also auch der CDU-Fraktionsvorsitzende im Heilbronner Gemeinderat, Alexander Throm, dazu berufen gefühlt, scharfe Kritik an der SPD und speziell am Heilbronner SPD-Kreisvorsitzenden Rainer Hinderer zu üben, der sich im Zusammenhang mit den Diskussionen um eine Auseinandersetzung mit der Partei „Die Linke“ inhaltlich hinter die Position des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck gestellt hatte. Der Kommunalwahlkampf steht vor der Tür und Nervosität macht sich breit...

Herr Throm scheint wohl - wie im Übrigen die gesamte CDU - an einem nicht zu unterschätzenden Maß an Gedächtnisverlust zu leiden. Ich darf zur geschichtlichen Entwicklung an folgendes erinnern: Die CDU vertrat als Blockpartei spätestens seit den Fünfziger Jahren dieselben politischen Ziele wie die SED und war in den meisten Gremien und Organen der DDR bis hin zu Volkskammer und Ministerrat vertreten.

Nach der Wende schlossen sich die Blockparteien den Westparteien an, so auch die Ost-CDU der West-CDU. Vermögen und Mitglieder wurden kurzerhand von der West-CDU aufgesaugt. Wenn jetzt fast 20 Jahre später der Partei, die anständigerweise eben nicht gleich bei der Verteilung der kommunistischen Konkursmasse zugegriffen hat - nämlich der SPD - vorgeworfen wird, sich nicht vollkommen von der Linken zu distanzieren, reagiert ausgerechnet die Heilbronner CDU in Funktion ihres Fraktionsvorsitzenden Alexander Throm „bestürzt“ und schäumt vor Wut...

Herzlichen Glückwunsch – damit dürfte ein neuer Rekordstand an politischer Scheinheiligkeit und Bigotterie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland erreicht sein!

Gisela Schäfer-Rohrbach
SPD-Ortsvereinsvorsitzende Böckingen